Die Ständige Impfkommission
Das Wichtigste in Kürze:
- STIKO steht für „Ständige Impfkommission“, sie wurde im Jahr 1972 beim damaligen Bundesgesundheitsamt eingerichtet und ist am Robert- Koch-Institut beheimatet.
- Sie erarbeitet Impfempfehlungen für Deutschland unter Berücksichtigung des individuellen Nutzens, des Nutzen für die Allgemeinheit und von wirtschaftlichen Aspekten für das Gesundheitssystem.
- Das Ziel ist der Schutz vor schweren Infektionskrankheiten durch optimale Impfstrategien.
- Alles Weitere zur Ständigen Impfkommission finden Sie hier.
Was bedeutet STIKO?
Beim Kinder- und Jugendarzt oder beim Hausarzt oder Internisten, oft auch beim Gynäkologen oder in einer Klinik bekommt man sie verabreicht: Impfungen. Aber woran orientiert sich eine Ärztin oder ein Arzt, welche Impfungen für welche Personengruppe angewendet werden sollen? Ganz klar: an den Empfehlungen der STIKO, der Ständigen Impfkommission. Doch wer ist das eigentlich und was sind die Aufgaben der STIKO?
Die STIKO – ein Expertengremium
Die STIKO ist ein unabhängiges Expertengremium, dem 12 bis 18 ehrenamtliche Experten aus Wissenschaft und Forschung angehöhren. Sie werden vom Bundesgesundheitsministerium berufen. Darunter befinden sich Ärzte, Wissenschaftler, Vertreter der Gesundheitsbehörden und der Krankenkassen. Gemeinsam entwickeln die Mitglieder die Impfempfehlungen für Deutschland. Die Grundlage für die Bewertung einer Impfung sind die Kriterien der evidenzbasierten Medizin. Das bedeutet, sie bewerten, wie stark die Beweiskraft der vorliegenden Untersuchungen, wissenschaftlichen und klinischen Daten und Veröffentlichungen zu einem Impfstoff ist.
Nutzen und Risiken für die Bevölkerung Deutschlands werden bewertet
Für die Zulassung einer Impfung durch die Behörden, entweder durch das deutsche Paul-Ehrlich-Institut (PEI) oder die Europäische Arzneimittelagentur (EMA – European Medicines Agency) sind vor allem die Wirksamkeit, Unbedenklichkeit und pharmazeutische Qualität von Bedeutung. Hat ein Impfstoff die Zulassung erhalten, darf damit geimpft werden. Damit gilt er als ausführlich untersucht, getestet und sicher. Nun kann die STIKO mit ihrer Arbeit beginnen. Sie bewertet einerseits, welchen Nutzen und welches Risiko die Impfung für ein Individuum hat. Doch der Schutz einer Einzelperson ist nicht der alleinige Grund für eine Entscheidung für oder gegen eine Impfempfehlung. Darüber hinaus sind auch Aspekte auf Bevölkerungsebene maßgeblich für die Bewertung der STIKO. Sie trifft ihre Entscheidungen also mit dem Blick auf eine Impfstrategie für die Bevölkerung in Deutschland, damit möglichst viele Fälle von Erkrankung, Tod und bleibenden Schäden vermieden werden.
Trifft die STIKO die Entscheidung, eine Impfung für eine bestimmte Personengruppe (z.B. Kinder im Alter zwischen 0 und 18 Jahren oder Erwachsene ab 60 Jahren) zu empfehlen, so wird offiziell eine Impfempfehlung ausgesprochen. Darin gibt sie an, welche Personengruppe, welche Altersgruppe, mit wie vielen Impfdosen und in welchen Abständen geimpft werden soll. Einmal jährlich veröffentlicht die STIKO die aktuelle Version der Impfempfehlungen, den so genannten Impfkalender, auf der Webseite des Robert Koch-Instituts. Da die STIKO-Empfehlungen als medizinischer Standard gelten, werden von dem Gremium empfohlene Impfungen in die Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) aufgenommen. Die wirtschaftliche Folge einer Impfempfehlung besteht also darin, dass die gesetzlichen Krankenkassen die von der STIKO empfohlenen Impfungen ihren Mitgliedern erstatten müssen – sie werden zur sogenannten Pflichtleistung der Krankenkassen.
Impfen auch ohne STIKO-Empfehlung?
Häufig äußert sie sich dennoch dazu, für welche Personen eine solche Impfung sinnvoll ist. Denn dass die STIKO eine Impfung nicht allgemein empfiehlt bedeutet nicht, dass die Impfung unnötig oder überflüssig oder sogar gefährlich wäre! Vielmehr ist die Zielgruppe zu klein oder das Verhältnis von individuellem Nutzen und Kosten für das Gesundheitssystem nicht günstig, um eine allgemeine Empfehlung für die Impfung zu rechtfertigen. Dennoch kann eine solche Impfung für bestimmte Personen sehr sinnvoll sein.
Jeder Arzt kann auch über die STIKO-Empfehlung hinaus Impfungen durchführen, wenn das für den Patienten sinnvoll ist. Wundern Sie sich daher nicht, wenn Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Sie auf eine solche Schutzmöglichkeit hinweist. Ebenso können auch Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin direkt ansprechen, wenn Sie Informationen zu bestimmten Impfungen für sich oder Ihr Kind wünschen.
Sie wünschen sich mehr Informationen zu den einzelnen Impfungen? Bitte hier entlang!
Mehr Infos und alle Impf-Empfehlungen auf www.stiko.de.