Das FSME-Virus
Das FSME-Virus (kurz für „Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus“) wird durch Zecken übertragen. Es betrifft das Nervensystem und kann zu Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit und in schweren, seltenen Fällen zu Entzündungen des Gehirns oder Rückenmarks führen. Die beste Prävention ist die FSME-Impfung, besonders für Menschen, die in Risikogebieten leben oder reisen. Schutz vor Zeckenbissen durch geeignete Kleidung und Insektenschutzmittel ist ebenfalls wichtig.
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Wie wird FSME übertragen?
FSME-Viren werden mit dem Speichel einer stechenden Zecke, die selbst infiziert ist, übertragen. Für ihre Mahlzeit sucht sich die Zecke eine warme und gut durchblutete Hautstelle - zum Beispiel die Kniekehle, den Haaransatz oder die Leistengegend. Die FSME-Viren werden gleich zu Beginn des Saugvorgangs in die Wunde abgegeben. Der Stich wird nicht bemerkt, weil der Zeckenspeichel betäubend wirkt. Die Zecke kann so bis zu 10 Tagen unbemerkt Blut saugen.
In selten Fällen kann das Virus auf durch verseuchte Rohmilch oder Rohmilchprodukte, wie z. B. Frischkäse, von Ziegen oder Schafen aufgenommen werden.
Anders als der Name "Frühsommer-Meningoenzephalitis" es vermuten lässt, kann man sich nicht nur im Frühsommer mit dem Virus infizieren. Zecken sind ab einer Temperatur von etwa 5 Grad Celsius aktiv.
Krankheitsbild
Bei vielen FSME-Erkrankungen sind Gehirn, Hirnhaut und Rückenmark beteiligt.
Wie verläuft die Krankheit inkl. Inkubationszeit?
Nach einer Inkubationszeit (Zeit von der Infektion bis zum Auftreten der ersten Symptome) von 7 bis 14 Tagen kann es beim Infizierten zur ersten Phase der Krankheit kommen mit grippeähnlichen, unspezifischen Symptomen wie Kopfschmerzen und Fieber. Diese ähneln einer Sommergrippe und dauern etwa eine Woche an.
Bei ungefähr jedem dritten Patienten kommt es nach einer beschwerdefreien Phase nach etwa einer Woche erneut zu einem Krankheitsschub mit Fieber und starken Kopfschmerzen. Der Erreger kann Infektionen der Hirnhaut (Meningitis), des Gehirns (Enzephalitis) und des Rückenmarks verursachen. Dabei können dauerhafte Schäden wie Lähmungen, Koordinationsstörungen und ernsthafte psychische Veränderungen auch dauerhaft zurückbleiben. Etwa 1 % der Erkrankten verstirbt. Je älter der Patient, desto schwerer verläuft in der Regel die Krankheit.
Im Kindesalter kann es vorwiegend zu einer Meningitis (Hirnhautentzündung), im höheren Lebensalter außerdem zu einer schweren Enzephalitis, zum Teil mit neurologischen Ausfällen, Defektheilung (bleibende Schäden) oder Todesfolge kommen.
Zecken: Überträger von FSME, Borreliose & Co.
Zecken halten sich vor allem in Sträuchern auf, in dicht stehenden Gräsern und im Unterholz bis 1,5 m über dem Erdboden. Vom Frühling bis in den späten Herbst sind Zecken aktiv. Beim Stich können auch andere Krankheiten übertragen werden, wie etwa die Borreliose, für die es keine Impfung gibt aber eine Therapie.
Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr und wo ist FSME verbreitet?
In Deutschland sind laut des Robert Koch-Instituts die Risikogebiete vorwiegend in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen (verschiedene Landkreise), Rheinland-Pfalz (LK Birkenfeld), südliches und östliches Thüringen, Saarland (LK Saar-Pfalz-Kreis), Sachsen (LK Vogtlandkreis) und Niedersachsen (LK Emsland). Einzelfälle wurden auch in anderen Bundesländern gemeldet. Eine aktuelle Karte der FSME-Risikogebiete in Deutschland finden Sie hier: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/F/FSME/Karte_FSME.pdf?__blob=publicationFile
In vielen europäischen Ländern (z. B. Österreich, Schweiz, Tschechien, Slowakei, Polen), aber auch aus Teilen Asiens wie Sibirien, der Mongolei und China werden Infektionen beim Menschen gemeldet.
Für wen ist die FSME-Impfung empfohlen und ab welchem Alter darf ich mein Kind impfen?
Gegen FSME gibt es Impfstoffe, die gut verträglich und wirksam sind. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) empfiehlt die FSME-Impfung allen, die in einem Risikogebiet leben oder dorthin reisen und Zecken ausgesetzt sind. Sowie beruflich Gefährdete, wie z. B. Laborpersonal, Forstarbeiter und Personen, die außerhalb Deutschlands in FSME-Gebiete reisen.
Die Grundimmunisierung ist erst nach 3 Impfungen abgeschlossen, die Impfung muss in regelmäßigen Abständen aufgefrischt werden.
Grundimmunisierung: Drei Impfungen mit einem für die entsprechende Altersklasse zugelassenen Impfstoff nach Angaben des Herstellers. 1. und 2. Impfung im Abstand von zwei Wochen bis drei Monaten und die 3. Impfung 5- bis 12 Monate nach der 2. Impfung, je nach Herstellerangaben. Es gibt auch verschiedene Schnellimpfschemata.
Muss die FSME-Impfung aufgefrischt werden?
Die Auffrischung der FSME-Impfung erfolgt nach 3 bis 5 Jahren mit einem für die entsprechende Altersklasse zugelassenen Impfstoff nach Angaben des Herstellers.
Welche Nebenwirkungen gibt es bei einer Impfung?
Impfstoffe unterliegen in Europa sehr hohen Sicherheitsstandards und haben ein gutes Sicherheitsprofil, sie sind wirksam und gut verträglich. Impfreaktionen wie Rötung, Schwellung, Schmerz können auftreten, klingen aber in der Regel nach 1-3 Tagen vollständig ab. Selten/sehr selten sind unerwünschte Nebenwirkungen, welche auch schwerwiegend sein können. Mehr erfahren Sie hier.